Seit knapp zwei Jahren führt der Landesrettungsverein die Quarantänestation in Gossensaß. Bis zu 150 Personen wurden hier bei höchster Auslastung täglich betreut. Und auch wenn mittlerweile etwas Routine eingekehrt ist, bleibt der Auftrag für die Mitarbeiter des Weißen Kreuzes ein außerordentlicher Einsatz.
Im März 2020 wurde das Weiße Kreuz über die Agentur für Bevölkerungsschutz mit der Führung der Quarantänestation in der Biasi-Kaserne beauftragt. Seitdem gewährleistet ein Team von rund 70 freiwilligen Helfern sowie 7 angestellten Mitarbeitern die Betreuung der isolierten Personen. Bei einem kürzlichen Lokalaugenschein konnte sich auch Direktor Ivo Bonamico von der ordnungsgemäßen Führung überzeugen und sich von der aktuellen Situation ein Bild machen.
„Dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit dem Sanitätsbetrieb und dem italienischen Militär verfügen wir über eine funktionierende Struktur, die einen sehr guten Wohn- und Betreuungsstandard bietet und damit die Isolation für die Gäste bestmöglich erträglich macht“. So verfügen etwa alle 86 Zimmer über ein eigenes Bad mit Dusche, Kühlschrank, Fernseher und Internetanschluss. Für Familien, welche ihre Quarantäne in Gossensaß antreten müssen, gibt es zudem große Familienzimmer.
Die Mitarbeiter des Weißen Kreuzen übernehmen die Betreuung und Verköstigung der Bewohner und bringen ihnen dreimal am Tag die Mahlzeiten ins Zimmer. Für die medizinische Versorgung ist das Krankenhaus Sterzing unter der Leitung von Dr. Michael Engl verantwortlich. „Ein Zusammenspiel, das auf allen Ebenen sehr gut funktioniert und eine optimale Rundumversorgung für alle Strukturbewohner garantiert. Gleichzeitig erhalten wir jederzeit Unterstützung vom Personal des italienischen Militärs sowie der Agentur für Bevölkerungsschutz als wichtige Partner“, betont Bonamico.
Den Höchststand an Auslastung verzeichnete die Quarantänestation im Frühjahr 2021, als die neuen Einreisebestimmungen nach Österreich für viele Isolationsfälle unter LKW-Fahrern sorgten. Dieser Umstand in Kombination mit einigen Infektionsherden in Südtiroler Asylantenheimen führten dazu, dass zeitweise bis zu 150 Personen in der Struktur untergebracht waren.
Derzeit sorgt die Omikron-Variante für eine hohe Auslastung in Gossensaß, allerdings mit einer kürzeren Aufenthaltsdauer. Aktuell sind knapp 50 Personen untergebracht. Die dynamische Lage sorgt aber täglich für Entlassungen und Neuzugänge. Mit Auslaufen der Notstandsmaßnahmen im März rechnet der Landesrettungsverein mit einer Schließung der Quarantänestation. Damit könnte ein spannendes, aber intensives Kapitel für das Weiße Kreuz abgeschlossen werden.
Gruppenfoto: Lokalaugenschein in der Quarantänestation: Andreas Pattis, Personalleiter des Weißen Kreuzes (von links), Albert Pallweber von der Sektion Zivilschutz, Direktor Ivo Bonamico und Quinto Danilo Pastorino vom italienischen Heer.